Ein gutes Rollenspiel ist einfach nur ein gutes Spiel

Dienstag, April 27, 2021

Ein gutes Rollenspiel ist einfach nur ein gutes Spiel

Hallo Liebe Leser,

Heute möchte ich mal mit Euch über Rollenspiele wie z.b. Das Schwarze Auge reden. Dabei habe ich folgende These.

Ein gutes Rollenspiel ist einfach nur ein gutes Spiel

Einleitung

Heutzutage wird gerne alles gesellschaftskritsch, politisch oder aus irgendeiner anderen Warte hinterfragt Mittlerweile habe ich damit eine echtes Problem. Mitunter ist ein Baum einfach nur ein Baum und ein Rollenspiel einfach nur ein Rollenspiel. Klar mit Pen and Paper Rollenspielen kann man ne Menge lernen das will ich nicht abstreiten. Aber das Schlüsselwort heisst in dem Fall "kann". Vieles wird meiner Meinung nach zu sehr überfrachtet.

Ein gutes Rollenspiel lässt mich dem Alltag entfliehen

Ein gutes Rollenspiel ermöglicht mir während einer begrenzten Zeit einfach mal Urlaub vom ich machen zu können. Mal als jemand anderes agieren, die eigenen Probleme hinter mir lassen zu können. Auf die Art kann ich Stress abbauen und auch einfach mal nur Spass haben. Ich kann einfach mal vergessen, das mein Boss sich heute wie ein Arsch verhalten hat, das mein Auto in die Werkstatt muss, etc. Und gerade eine Fantasy-Welt wie Aventurien ist so weit weg von der Realität das ich wirklich wunderbar abschalten kann. (siehe Quelle 1) Klar muss man sich irgendwann wieder der Realität stellen, aber in dieser Zeit kann man wieder Energie tanken und Kraft sammeln um nicht am Leben zu "verzweifeln."

Ein gutes Rollenspiel lässt mich erkennen, welche Situationen ich als Spieler nicht gewillt bin zu akzeptieren.

Ich hatte mal den Fall das in einem Rollenspiel, welches ich geleitet habe, meine Gruppe einen Mordauftrag für einen Unschuldigen erteilen hätten müssen um eine Mörderbande auszuschalten. (Für Kenner, es ging um die Hand Borons.) Nun meine Gruppe hat sich geweigert, sie haben andere Mittel und Wege gesucht um an ihr Ziel zu kommen. Der Abend war für mich als Spielleiterin sehr lehrreich aber auch für die Spieler. In solchen Abenden kann man wirklich eine Menge von einem guten Rollenspiel für sich selber lernen. Und ja, natürlich habe ich die Alternativen anerkannt, denn sie funktionierten wirklich.

Ein gutes Rollenspiel kann es schaffen das man sich besser anderen Menschen öffnen kann.

Zu Anfang meiner Rollenspieler-Karierre wollte ich unbedingt einen Gaukler bei Das Schwarze Auge spielen. Man kann von Gauklern viel behaupten, aber introvertiert sind diese Personen nicht wirklich. Aber genau das war ich zu beginn meiner Spieler-Laufbahn. Kurz und knapp es hat nicht funktioniert. Der Charakter wurde von mir daraufhin irgendwann ad acta gelegt und ich fing an mir andere Charaktere zu nehmen, mit denen ich dann lernte immer mehr aus mir herauszukommen.

Bei mir hat das mittlerweile so gut funktioniert, das ich als Rollenspielleiterin wohl jeden Charakter spielen kann. (Ich aber sehr genau weiss, welche mir so gut liegen, das ich mit denen eine "Karierre" starten möchte und welche nicht.)

Ein gutes Rollenspiel lehrt Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse der Gruppe, ohne zu sagen "Du musst...!"


Boronsrad

Ich habe Das Schwarze Auge im mal einen Medicus mit Ausrichtung Feldscher gespielt. Dieser Medicus wollte immer ganz genau wissen, warum Leute krank werden. Dabei ging er sogar so weit das er bereit war Leichen zu sezieren oder notfalls in den Borontempel einzubrechen um die Leichen zu untersuchen. Teilweise hat er es auch geschafft, sich von der Gruppe abzusetzen und seine Neugier zu befriedigen. Und es gab auch jedes Mal in der Gruppe unter den Charakteren hinterher eine Diskussion ob das nun notwendig war. Bis einen Denkwürdigen Abend, als die Gruppe in ein Dorf kamen, an dem
viele Menschen an einer seltsamen Krankheit starben. Der Medicus wollte abends unbedingt in die Leichenhalle des örtlichen Boronangers einbrechen. Gerade als er sich davonschleichen wollte wurde es Dunkel um ihn, denn der Krieger in der Gruppe hatte ihn mit seinem Schwertknauf niedergestreckt. In dem Fall hat mein Charakter der Lektion bekommen, das ein gewisses Maß an Neugier gut ist und toleriert wird, aber sobald die Gruppe gefährdet wird, na ja, das kann eben Konsequenzen haben.

In einem guten Rollenspiel gibt es auch negative Dinge um aus Ihnen zu lernen

Eines Abends wurde meine Gruppe von einem Granden in Al Anfa gefangen genommen und musste in

der Arena zu Al Anfa zur Belustigung des Volkes kämpfe austragen. Sie wurden als Sklaven des Granden gehalten, erlebten wie es ist verkauft zu werden, wie ein Stück Vieh behandelt zu werden und waren hinterher froh, als sie durch einen NSC rausgekauft wurden und ihre Freiheit wieder erhielten. Solche Dinge kann man einbauen, wenn sie plottechnisch Sinn machen. Was sie taten, da es von der Autorin, mir so vorgesehen war. (Vorwort des Abenteuers) Aber das funktioniert nur wenn man Dinge wie Sklaverei, Rassismus etc. nicht zu einem Tabuthema erklärt, nur weil es in der heutigen Zeit in unserem realen Leben falsch ist. Was ich auch nicht abstreite, wir Menschen auf der Erde haben die ethische Übereinkunft das Sklaverei, Rassismus und einige andere Dinge moralisch falsch sind. Daran gibt es nichts zu rütteln aber ein Rollenspiel spielt nicht in der Realität da können auch andere Werte gelten. Solange man die anderen Werte nicht in die Realtität mitnimmt, bietet sich eine Menge Spielspass. Und dieser sollte im Vordergrund stehen.

Fazit

Ein gutes Rollenspiel ist in erster Linie eines, ein Spiel. Es hat keinen gesellschaftlichen Auftrag, es hat keine höheren Vorstellungen von Moral zu befriedigen. Es hat in erster Linie die Menschen, die es spielen zu unterhalten. Und wenn man gerade wie bei Das Schwarze Auge auf den Planeten Dere irdische Maßstäbe anwendet, hat man den Sinn eines Rollenspieles nicht verstanden. Andere Länder andere Sitten, andere Welten andere Werte. So einfach ist es. Wenn nun aber jeder versucht seine Werte auf ein solches Spiel zu übertragen, wird es zwangsweise dazu führen, das solche Spiele kaputt reguliert werden.

In diesem Sinne

Seid Achtsam