Günstiges Wohnen gibt es nur mit dem 3fach Mix
Hallo Liebe Leser,
heute möchte ich mit Euch mal das Thema: Wohnen besprechen. Die These dazu lautet:
Wer günstiges Wohnen möchte, braucht nen dreifachen Mix
Zuvor möchte ich darauf hinweisen das ich selbst aus der Immobilien und Versicherungswirtschaft komme. Letzteres ist ein Arbeitsbereich in dem ich nicht wieder arbeiten möchte. Ersteres je nach Stellenangebot könnte seinen Reiz haben. Daher bringe ich für diesen Artikel auch einiges an Fachkenntnis mit, gerade was Förderungen etc. angeht. Um diese These aber etwas näher unter die Lupe zu nehmen werde ich hier ein paar Punkte aufzählen und dann im Fazit zusammenfassen warum der Wohnungsmarkt mit seiner derzeitigen Situation ein eher hausgemachtes Problem des Staates ist.
Wer den sozialen Wohnungsbau vernachlässigt, vernächlässigt die sozial Schwachen
Der soziale Wohnungsbau hat den Auftrag Menschen welche einen Wohnberechtigungssschein bekommen haben, ein Leben in ihrem sozialem und beruflichen Umfeld zu ermöglichen, auch wenn ihr Einkommen für den ortsüblichen Mietspiegel nicht ausreicht. Die Umsetzung dieses liegt zur Zeit zum größten Teil in privater Hand, d.h. die Vermieter sind Privatleute welche eine eine Bindung für den sozialen Wohnungsbau haben. Da diese Bindung aber ein anpassen der Mieten verhindert sind diese Wohnungen selten, denn welcher Bauherr, der die finanziellen Mittel hat, wird sich darauf einlassen. Dadurch das immer mehr Bindungen auslaufen und immer weniger Sozialbauwohnungen entstehen, haben wir ein Ungleichgewicht zu Gunsten der Besserverdienenden oder wie in Hamburg oder Berlin, der sehr gut verdienenden. In der Folge davon steigen natürlich die orstüblichen Mieten immer weiter an. Angebot und Nachfrage regelt. Im Zweifelsfalle solange bis sich nur noch Millionäre es leisten könen an Ort X zu wohnen.
Wer das Eigenheim abschafft steigert die Mietpreise
Für Menschen die sich die teuren Mieten nicht mehr leisten können wurde ja zum Glück Abhilfe geschaffen. Eines welches auch noch in den Genen des Menschen steckt. Die eigenen 4 Wände. Aber genau hier setzt wieder das Sprichwort:
"Gut gemeint ist nicht gut gemacht an."
Denn die Förderung des sozialen Wohnungsbaus für ein Eigenheim ist durch die KFW an ein Einkommen gebunden, welches es in vielen Fällen schwierig macht überhaupt ein Hypothekendarlehen bei der Bank zu bekommen. Da wird dann schnell aus dem Traumhaus, ein bewohnbares Haus. Insbesondere da der Zwang zu energieeffizentem Bauen mittlerweile durch Staat und indirekt durch Banken vorgegeben wird. Kleine Erklärung dazu:
Beantragt jemand für ein Neubauprojekt Soziale Wohnraumförderung (KFW 124 in Summe bis zu 100.000,- € siehe Quelle 4) und Föderung für energieeffizentes Bauen (beantragbar als KFW 153 bis zum 01.07.2021 mit bis zu 120.000,- € siehe Quelle 5), so fallen diese Summen aus der Risikobewertung der Banken raus. Somit wird die Kreditvergabe durch die Bank erleichtert. Bezüglich dem energieeffizentem Bauen wird es ab dem 01.07.2021 neue Fördermöglichkeiten durch die BEG geben. (siehe Quelle 6) Dieser Baustein müsste zumindest im Bereich der sozialen Wohnraumförderung erheblich aufgebohrt werden, um mehr Menschen die Möglichkeit zu geben, in den Genuss der Föderung zu kommen
Eigenheim bietet viele Vorteile:
- Es entzerrt den Mietmarkt, da es weniger Mieter gibt, sinkt die Nachfrage
- Gerade in Coronazeiten wertvoll - Es ist einfacher sich zu isolieren, da mehr Platz, eigener Garten etc.
- Mehr Dächer - Mehr Solar und Photovoltaik zur Selbstversorgung machbar
Das sind nur einige Vorteile des Eigenheimes, auf die persönlichen möchte ich hier nicht eingehen, da diese den Rahmen sprengen würden.
Mietendeckel verhindern kostengüstiges Wohnen
Warum bringen Mietendeckel und ähnliche Wege nichts? Da gibt es eine Vielzahl von Gründen, welche ich hier mal aufzählen werde.
- Mietendeckel verursachen Sanierungsstau durch fehlende Geldmittel
- Mietendeckel verhindern neue Bauvorhaben durch fehlene Gewinnaussichten
- Mietendeckel schreckt zukünftige Vermieter ab, da zuviel reglementiert wird.
Durch einen Mietendeckel ist der Vermieter gezwungen seine Rücklagen zu erhöhen und dadurch entsteht ein Sanierungsstau an den Gebäuden der allen schadet, dem Klima, der Gebäudesubstanz und damit auch den Mietern. Ausserdem werden neue Bauvorhaben auf Grund der zu erwarteten geringeren Mieteinnahmen gar nicht in Angriff genommen. Ebenso schrecken diese Reglementierungen die meißten zukünftigen Vermieter ab. Böse Zungen könnten nun behaupten Reglementierungen schrecken eher ab, als Initative zu fördern (siehe beim Dampfen Studien zum Thema Regulierungen)
Fazit - Ausweg aus der Misere
Wie würde denn nun ein Ausweg aus der Misere aussehen? In Österreich baut der Stadt und die Kommunen selber die Wohnungen für den sozialen Wohnungsbau und diese dürfen auch nicht veräussert werden. Damit wird immer ein Bestand an bezahlbaren Wohnraum bleiben. Das wäre ein Ansatz den man gehen könnte, weg von der Privatisierung von Wohnraum. Ebenso müsste die Eigenheimförderung massiv nach oben gesetzt werden in dem man die Einkommensgrenze für die Föderung von sozialem Wohnraum einfach mal verdoppelt. (siehe Quelle 2) Und zu guter Letzt sollte man auf solche Experimente wie Mietendeckel verzichten um die Investitionsbereitschaft zu stärken. Das Dogma das sich der Staat aus allem raus zu halten hat, ist in diesem Falle nicht anwendbar. Denn in diesem Falle schadet die Anwendung dieses Glaubenssatzes eindeutig dem Allgemeinwohl, vergleichbar mit der Nikotinsteuer für Liquids
Wie seht Ihr das? Freue mich auf Eure Kommentare.
In diesem Sinne
Seid Achtsam
Quellen und weiterführende Links
- https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialer_Wohnungsbau
- https://de.wikipedia.org/wiki/Wohnungsbaupr%C3%A4mie
- https://www.promietrecht.de/Preisgebundener-Wohnraum/Sozialwohnungen-Dauer-der-Bindung-unterschiedlich-geregelt-E3383.htm
- https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Neubau/F%C3%B6rderprodukte/Wohneigentumsprogramm-(124)/?redirect=647808
- https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Neubau/F%C3%B6rderprodukte/Energieeffizient-Bauen-(153)/?redirect=647752
- https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Bundesf%C3%B6rderung-f%C3%BCr-effiziente-Geb%C3%A4ude/