4 Gründe warum der Mensch nicht solidarisch ist
Hallo Liebe Leser,
Heute mal wieder etwas aus der Rubrik Nachdenkenswerte Gesellschaft.Habt Ihr Euch auch schon mal gefragt, warum so wenige Menschen mit den Menschen, die während der Coronakrise auf den Intensivstationen lagen, mitfühlten, oder warum keiner wirklich was tut, damit das Pflegepersonal welches Eure Eltern oder Großeltern pflegt nicht besser bezahlt wird? Oder warum die Politik nicht endlich eine wirklich harte Kante gegen Russland fährt? Die Antwort ist einfach und erschüttert. Der Mensch ist nicht per se solidarisch. Genau genommen müssen mehrere Bedingungen erfüllt sein, damit wir mit anderen solidarisch sind.
- Wir müssen uns mit den anderen identifizieren.
- Es muss eine Abhängigkeit zu der Person mit der wir uns solidarisieren vorhanden sein.
- Eine Frage der Zahl - oder je weniger, umso solidarischer.
- Solidarität muss man sich leisten können
Wir müssen uns mit den anderen identifizieren.
Fangen wir mit dem ersten und wichtigsten Punkt an. Mit jemandem zu solidarisieren bedeutet, das man sich in dieser Person oder Personengruppe oder deren Zielen wiedererkennen muss. Und hier geht es bereits los. Erkennen wir uns in den Zielen der anderen wieder. Prima erster Schritt gemacht. Erkennen wir uns in den Personen wieder, auch super. Ideal ist eine Kombination aus beiden Fällen. Denn dann wird der Mensch sich dem Anliegen noch am ehesten verschreiben. Am ehesten solidarisieren wir uns mit unserem Partner, dessen Anliegen sind uns wichtig und wir können uns mit ihm identifizieren, oder das Gefühl haben durch ihn zu ein besserer Menschen sein zu wollen.
Es muss eine Abhängigkeit zu der Person mit der wir uns solidarisieren vorhanden sein.
Es gibt aber noch einen anderen Weg. Den das wir erkennen wir brauchen die Personen um die es gerade geht. Oder aber anders herum, wir erkennen an, daß die Personen oder Personengruppen, um die es geht, uns brauchen. Beispielsweise wie Kinder ihre Eltern brauchen.
Eine Frage der Zahl - oder je weniger, umso solidarischer.
Was meint ihr, warum ist Solidarität mit wenigen einfacher als mit vielen? Nun das liegt in der Evolution begründet. In der Steinzeit lebten wir Menschen in kleinen Gruppen. Für diese Gruppenmitglieder stand man ein, weil sie das eigene Überleben sicherten. Aber wie sobald wir diese Größenordnung verlassen, wird es schwierig mehr als nur eine Zahl zu sehen. Die am ehesten zu erfassende Zahl neben der Person in der Partnerschaft ist die Familie. Aber auch Familien müssen zusammenwachsen denn in ihnen kann es mal Streit geben und dann kann das Thema Solidarität schnell zu einem Problem werden, wie mein Roman Gaby wartet im Park beschreibt, wenn auch als Fiktion.
Solidarität muss man sich leisten können
Der Nächste Punkt ist leider heute auch nicht vernachlässigbar. Denn wenn es bei der Solidarität auch um den eigenen Geldbeutel geht, geht es auch immer um die Frage:
Kann ich mir das überhaupt leisten.
Wir sehen das gerade am Beispiel Ukraine wo alle über die Spritpreise stöhnen, sich fragen wo das Getreide bleibt, oder warum das Speiseöl so teuer geworden ist. Kaum kommt das Thema Geld ins Spiel wird Solidarität schwierig.
Fazit
Solidarität ist wichtig, aber es ist kein moralisches Fehlverhalten, wenn es uns schwerfällt echte, gelebte Solidarität mit großen Menschenmassen zu haben. Wir Menschen sind evolutionstechnischnoch nicht so weit. Daß wir uns eine globale Welt als Gruppe vorstellen können. Das dürfte nicht mal bei der Bevölkerung eines Landes gelingen. Und nein ich mache niemanden einen Vorwurf. Die Biologie in uns lässt sich nun mal nicht leugnen, sie ist eine naturwissenschaftliche Konstante und es werden noch einige Jahre ins Land gehen müssen, bis wir lernen, daß die Anzahl der Gruppenmitglieder sich signifikant erhöht hat. Wie seht Ihr das? Ich freue mich auf Eure Antworten in den Kommentaren.
In diesem Sinne
Seid Achtsam