Wie man mit Za-Zen seine Wahrnehmung schärfen kann
Hallo Liebe Leser,
heute möchte ich mit Euch mal wieder über das Thema Zen reden. Genauer darüber:
Wie man mit Za-Zen seine Wahrnehmung schärfen kann
Ich habe schon einige für mich wichtige Vorzüge von Za-Zen in anderen Artikeln beschrieben. Aber auf einen bin ich noch nicht eingegangen. Za-Zen verändert die Welt wie man sie wahrnimmt.
- Za-Zen führt zu mehr Achtsamkeit
- Za-Zen führt zu einem besseren logischen Argumentieren
- Za-Zen hinterfragt dogmatische Ansätze
- Za-Zen hilft im hier und jetzt verankert zu bleiben.
All diese Dinge passieren nicht während man Za-Zen ausübt. Es sind Dinge die passieren, nachdem man Za-Zen ausgeübt hat und es schon einige Zeit praktiziert. Im weiteren Verlauf werde ich auf diese Punkte aber genauer eingehen. Für das bessere Verständnis aber vorab erklärt, diese Dinge kann man nicht gezielt erreichen. Diese Dinge passieren irgendwann, irgendwann ändert sich etwas und diese Veränderungen nehmen ihren Weg. Es ist also in dem Sinne keine Selbstoptimierung.
Za-Zen führt zu mehr Achtsamkeit
Wenn ich mich hinsetze und meditiere nehme ich mir bewusst Zeit für etwas, das mir wichtig ist. Und wenn man das so macht wie ich, den Tag mit einer Medidation zu starten um so eher. Nach dem Frühstück nehme ich mir 25 Minuten Zeit um den Tag bewusst zu starten. Ich nehme auf wie es mir geht, ich lasse mich auf den Tag bewusst ein, und weiss genau, der heutige Tag ist heute. Ich kann nichts von dem was heute passiert im Nachhinein ändern. Das führte bei mir dazu das ich achtsamer wurde, beim Umgang mit anderen Menschen und mir selber. Nicht falsch verstehen achtsamer sein bedeutet nicht die Leute um einen herum mit Samthandschuhen an zu fassen, im Gegenteil. Achtsamkeit kann auch gebieten, dem Gegenüber unverblümt ins Gesicht zu sagen, was man von Ihm, seiner Arbeit, seiner Meinung etc. hält. Natürlich ohne dabei beleidigend zu werden. Wichtig ist dabei, das man versucht mit dem Gegenüber wirklich zu kommunzieren. Und da kommen wir zum zweiten wesentlichen Aspekt den Za-Zen mir bringt.
Za-Zen führt zu einem besseren logischen Argumentieren
Wenn ich achtsam mit meinem Gegenüber umgehe muss ich eben auf darauf achten, das meine Argumente nachvollziehbar sind, und hier hilft Logik ungemein weiter. Denn Logik hat etwas Allgemeingültiges. Gerade wenn man in einer Diskussion es schafft sauber zu deduzieren, kann es das Gespräch mit dem Gegenüber auf eine Ebene bringen, auf der man ohne Vorwürfe oder andere negative Emotionen an das Gespräch gehen kann. Hier bietet sich neben der Achtsamkeit eben dann ein Weg an um das beobachtete anwenden zu können. Den Moment optimal nutzen zu können. Ein Weg um zu erkennen wann logische Deduktion erfolgen muss, oder wann man sich auf einer Gefühlsebene bewegt, sind hier die Koans. Diese bewegen sich fernab jedeweder Logik und daher sind sie ein guter Weg für die Meditation um zu erkennen, wann man logisch mit einem Menschen kommunizieren kann. Ein Beispiel für einen Koan habe ich hier schon mal behandelt.
Za-Zen hinterfragt dogmatische Ansätze
Gerade mit der Übung der Koans trainiert man unter anderem sein Logikzentrum, genauer man lernt zu erkennen wann es einem nicht weiterhilft. Und im nächsten Schritt lernt man dann zu erkennen Worte fernab der Logik sind und nur noch blanke Glaubenssätze (oder die Vorstufe Narrative) ohne logisch nachvollziehbare Worte sind. Denn Koans sind in sich nur selten wirklich logisch. Aber sie sind eben keine Glaubenssätze, sie sind Erkenntnissätze. Sätze in denen man den wahren Sinn und Zweck von Zen erkennt. Wenn man aber täglich seinen Verstand darauf trainiert, diesen eben auch mal bewusst auszuschalten um weiter zu kommen, erlernt man ähnlich wie in der Kampfkunst den Begriff Mushin (dazu hatte ich hier bereits etwas geschrieben). Die Folge ist man kann diese Dogmen schneller enttarnen und versuchen die Gegenseite darauf hin zu weisen, das hier gerade mit besagten Dogmen argumentiert wird, welche nicht von aussen beweisbar sind.
Za-Zen hilft im hier und jetzt verankert zu bleiben.
Der wesentlichste Vorteil der Mediation der sich mit der Zeit einstelllt ist aber der, das man lernen kann im Augenblich zu bleiben. Man kann lernen, sich in den Moment fallen zu lassen, um eben ganz bei der Sache zu sein die man gerade macht. Da rattert kein Fragezeichenmann durchs Hirn und auch keine nörgelnde Selbstzweiflerin, man ist einfach in dem Moment und macht das was man da tun will. (Auf die Art entsteht meistens die Rohfassung meiner Artikel- Ich habe ein Thema und dann lasse ich mich darauf ein.) Gerade aber dieses in dem Moment sein, hilft einem unwahrscheinlich bei der Wahrnehmung einzelner Momente.
Zen ist keine Methode um zielgerichtet sich selber zu optimieren. Aber Zen bringt viele guten Tools mit, um an sich arbeiten zu können, und diese Tools beginnen dann von selber ihr Werk. Man kann es nicht erzwingen, es passiert einfach und dennoch führen diese Tools dazu das man irgendwann mit einer anderen Warhnehmung durch das Leben geht. Ich kann nur für mich sagen, meine Wahrnehmung ist dadurch schärfer geworden. Und das Ganze ist unbewusst passiert, ich hab es nicht geplant. Das einzige was ich erreichen wollte waren, 25 Minuten am Tag in denen ich wirklich zur Ruhe kommen. Und dieses Geschenk habe ich mit Zen ebenfalls erhalten
In diesem Sinne
Seid Achtsam.